Orthomolekulare Medizin
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Was bedeutet Orthomolekulare Medizin?
Die"Orthomolekulare Medizin" befasst sich mit den Wirkungen von Vitalstoffen, dem täglichen Bedarf und ihrer therapeutischen Anwendung.
Vor rund 30 Jahren wurde sie von dem Nobelpreisträger Prof. Linus Pauling begründet. Der Begriff setzt sich aus den Worten "orthos" (griechisch =
richtig und "molekular" (lateinisch = Baustein von Substanzen) zusammen. Orthomolekulare Medizin bezweckt also, Mangelzustände an Vitalstoffen
aufzudecken und zur Erhaltung oder Wiederherstellung der Gesundheit "die richtigen Bausteine" in "richtiger" Dosierung therapeutisch einzusetzen, möglichst mit natürlichen Substanzen.
Ein Vitalstoffmangel kann schon vorliegen, wenn Untersuchungen (im Blut oder Urin) noch ziemlich normale Werte anzeigen. Hinweise können
Anfälligkeit für Infekte, nervöse Beschwerden, verschlechtertes Allgemeinbefinden oder nachlassende Leistungsfähigkeit sein. Ernsthafte Mangelsymptome treten meist erst nach sehr langer Unterversorgung auf.
Ein Mangel kann aus vielerlei Gründen entstehen. Es kann an einer einseitigen Kost liegen, an einer Beeinträchtigung der Aufnahme durch den Darm,
an einer Störung bei der Verarbeitung dieser Substanzen durch den Stoffwechsel, besonders aber bei einem gesteigerten Bedarf in Zeiten großer
Belastung oder Krankheit. Der Körper verliert an Leistungs- und Widerstandskraft, er wird anfällig für Infekte und chronische Krankheiten. Belegt ist,
dassein Mangel an Vitalstoffen die Entstehung von Rheuma, Adernverkalkung, Herzleiden, Nierenschwäche, Darmerkrankungen und Krebs fördert.
Bei einer ausgewogenen Ernährung mit vielen pflanzlichen Lebensmitteln, Milchprodukten, Fisch - in Maßen auch Fleisch - kann der normale Bedarf an
Vitalstoffen vom gesunden Menschen meist ausreichend gedeckt werden (Vollwerternährung). Dazu ist es nötig, täglich an Gemüse, Obst und Vollkornprodukten jeweils etwa 200 Gramm zu sich zu nehmen.
Die wichtigsten Vitalstoffe
Diese Zusammenstellung soll vor allem Krebspatienten einen Überblick über die Vitalstoffe geben, die hilfreich sein können. Es sind nur jene
Substanzen aufgeführt, von denen bekannt ist, daß sie im Krebsgeschehen eine günstige Rolle spielen. Es sind auch nur die Wirkungen genannt, die sich günstig auf eine Krebserkrankung auswirken.
Vitamine
Bei den Vitaminen kann in Bezug auf Krebs vereinfacht zwischen zwei Gruppen unterschieden werden. Die B-Vitamine spielen vorwiegend für die
Funktion der Nerven und des Stoffwechsels eine Rolle. Bei Störungen in diesem Bereich können sie zu therapeutischen Zwecken auch in erhöhter
Dosierung eingesetzt werden. Die Bedeutung von Vitamin D ist noch unklar, vermutet wird, dasses die Teilung von Krebszellen behindern könnte.
Anders ist das bei den sogenannten antioxidativen Vitaminen.
Dazu gehören Vitamin A oder seine Vorstufe Beta-Karotin, Vitamin C und Vitamin E. Durch zahlreiche Untersuchungen ist belegt, dassdiese Vitamine die Entstehung und Ausbreitung von Krebs hemmen, dasssie Nebenwirkungen
aggressiver Behandlungen mindern und den Heilungsprozess fördern. Bei ihnen ist eine optimale Versorgung sehr wichtig, im Krankheitsfall auch in stark erhöhter Dosierung.
Die Vitamine C und E sowie das Beta-Karotin werden nur kurzfristig gespeichert. Sie müssen ständig neu zugeführt werden. Vitamine sollen bei
zusätzlicher Einnahme möglichst zu den Mahlzeiten sowie über den Tag verteilt in kleinen Dosen genommen werden. Nimmt man beispielsweise eine
Tablette mit 1 Gramm Vitamin C auf einmal, wird davon nur etwa die Hälfte vom Körper verwertet. Überschüsse werden ausgeschieden. Das fettlösliche
Vitamin A wird von der Leber gespeichert. Bei längerer Zufuhr in hoher Dosierung kann das zu Nebenwirkungen führen.
Mineralstoffe
Bei den Mineralstoffen handelt es sich um anorganische Stoffe, die wie Eisen zur Blutbildung oder Kalzium zur Knochenfestigung benötigt werden. Eine über den normalen Bedarf hinausgehende Menge an Mineralstoffen soll nur bei einem festgestellten Mangel erfolgen. Bei vollwertiger Ernährung wird der Bedarf gedeckt. Da die Mineralstoffe sich wechselseitig in ihrer Wirksamkeit verstärken oder behindern können, sollten sie - sofern vom Arzt nicht anders verordnet - als Kombinationspräparat genommen werden, das die Stoffe in ihrem natürlichen Mengenverhältnis zueinander enthält.
Spurenelemente siehe auch Spurenelemente
Das sind ebenfalls Mineralstoffe. Sie werden vom Körper jedoch nur in sehr geringen Mengen von tausendstel oder millionstel Gramm benötigt, also nur in Spuren.
Im Krebsgeschehen spielen vor allem Selen und Zink eine bedeutsame Rolle. Selen ist Bestandteil des Enzyms Gluthationperoxidase, dem wohl
wirksamsten Schutz der Zelle vor freien Radikalen und Entartung. Während und nach einer Behandlung soll es zusammen mit den antioxidativen
Vitaminen eingenommen werden. Selen unterstützt auch die Entgiftung von Schwermetallen wie z. B. Quecksilber. Zink wird zum Aufbau von
Abwehrzellen und zahlreichen Enzymen benötigt. Bei beiden Spurenlementen kann eine erhöhte Zufuhr nötig und sinnvoll sein. Für die Dauereinnahme
von Selen eignen sich Selen-Hefe-Präparate, während einer Chemo- oder Strahlentherapie sollte es hoch dosiert als Natriumselenit genommen werden (in Trinkampullen).
Fettsäuren
Es werden gesättigte sowie einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren unterschieden. Alle drei sind sie für das Wohlbefinden nötig. Sie sollten zu
etwa gleichen Teilen in der Nahrung enthalten sein.
Die mehrfach ungesättigten Fettsäuren kann der Körper nicht selbst aus Nahrungsbausteinen produzieren. Sie müssen mit der Nahrung zugeführt
werden. Sie sind sozusagen Kraftstoff für den Zellstoffwechsel. Die sogenannten Linolsäuren (Omega-6-Fettsäuren) sind in pflanzlichen Nahrungsmitteln
(konzentriert in Pflanzenölen) und auch in rotem Fleisch enthalten, sodassder tägliche Bedarf von 7 bis 10 Gramm bei der Vollwertkost gedeckt wird.
Mehr sollten es nicht sein, da auch diese Fettsäuren in Verdacht geraten sind, bei übermäßiger Zufuhr Krebs zu fördern.
Anders ist das bei Omega-3-Fettsäuren. Ihnen wird auch beim Krebsgeschehen als Immunstimulanz eine schützende Funktion zugeschrieben. Sie sind
jedoch in pflanzlichen Produkten (Öle) nur in geringer Menge enthalten. Hohe Konzentrationen finden sich in Kaltwasserfischen wie Makrele, Hering,
Lachs, Kabeljau. Da sich der Tagesbedarf von 1 bis 1,2 Gramm bei chronischen Erkrankungen um das zwei- bis dreifache erhöht, kann eine ergänzende Aufnahme durch Fischölkapseln oder Lebertran sinnvoll sein.
Bei Krebs gilt, dassgenerell auf zuviel Fett in der Nahrung verzichtet werden sollte. Es fördert, im Übermaß verzehrt, die Entstehung verschiedener Tumore und deren Ausbreitung.
Wichtige Hinweise
Mit der folgenden Zusammenstellung möchten wir Ihnen einen Überblick über jene Vitalstoffe geben, die zur Vorbeugung und Genesung hilfreich sein können.
Das heißt nicht, dass alle diese Stoffe ständig genommen werden müßten!
Die Angaben für die normale oder erhöhte Tagesdosis richten sich nach den Empfehlungen der Gesellschaft für Orthomolekulare Medizin und weichen
mitunter von denen anderer Institutionen ab.
Bei den angegebenen Dosierungen sind keine Nebenwirkungen zu befürchten.
Die aufgeführten Vitalstoffe können eine Behandlung nicht ersetzen sondern nur ergänzen.
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